Die Thermographie zeigt unmissverständlich, dass der Komplettausfall einer Heizmatte die Bodentemperatur eines ganzen Raumbereichs deutlich absinken ließ. Ein solches Fehlerbild lässt auf einen Unterbruch des im Estrich verlegten Heizleiters schließen (vorausgesetzt, andere mögliche Fehler in der Elektrounterverteilung wurden ebenfalls in Betracht gezogen und ausgeschlossen).
Zur Fehlerortung an einer Heizmatte ohne elektrischen Durchgang (Unterbruch) schloss der Elektriker einen Hochspannungsgenerator an der defekten Heizmatte an, um an der Fehlerstelle stromschwache Funkenüberschläge zu erzeugen.
Bereits nach kurzer Zeit zeigt die Thermographie danach im Wärmebild des Oberbodens deutlich und lokal klar abgegrenzt der durch Funkenüberschläge leicht erwärmte Bereich des Fehlers unter dem Fliesenbelag.
Die Fehlerortung per Thermographie erwies sich im gezeigten Beispiel als so präzise, dass für die Reparatur lediglich eine Fußbodenfliese aufgenommen werden musste, um den defekten Heizleiter im Estrich freilegen zu können.
Nach der Reparatur des elektrischen Fehlers waren nur noch der Estrich aufzufüllen und die aufgenommene Fliese zu ersetzen.
Das Bild zeigt eindrucksvoll die Sensitivität der Thermographie.
Während auf dem vorletzten Bild die Fehlerstelle, so wie auch hier, klar zu erkennen ist, sind auf diesem Wärmebild auch erwärmte Bereich rechts neben der Fehlerstelle zu sehen.
Diese deutlich sichtbaren Erwärmungen entstanden allein dadurch, dass der Monteur, dessen Schuh auf dem Bild zu sehen ist, eine kurze Zeit näher neben der Fehlerstelle stand und den Fliesenbelag dadurch geringfügig erwärmte.
Die vom erhitzten Vorlaufwasser der Fußbodenheizung erwärmten, im Estrich verlegten Heizschlangen (Rohre oder Schläuche) sind beim Aufheizen in der Thermographie klar zu erkennen.
Eine Undichtigkeit in einer der Heizschlangen führt zu einem Austritt warmen Wassers an der Fehlerstelle. Das austretende und sich im Umfeld der Heizschlange abkühlende Wasser zeigt in der Thermographie charakteristische "Verwaschungen" der sonst klar sichtbaren Konturen der Heizschlangen und gibt damit einen deutlichen Hinweis auf den möglichen Fehlerort.
Die Thermographie machte eine leichte Feuchtigkeit an einer Deckentapete im Übergangsbereich zur Dachschräge offenbar. Eine Kontrolle von der Dachseite aus ergab, dass eine Lötnaht am Übergang zwischen einer Dachgaube und dem Schrägdach versagt hatte. Durch die entdeckte Fehlerstelle konnte unter bestimmten Voraussetzungen (Starkregen in Kombination mit einer bestimmten Windrichtung) Regenwasser die Dichtungsebene überwinden und über die Kante der Betondecke hinab bis zur Tapete rinnen.
Da der Fehler frühzeitig entdeckt wurde, konnte durch die einfache Reparatur der Lötnaht an der Zinkverkleidung der Dachgaube einer Ausweitung des Feuchtigkeitsschadens auf die Gipskartonverkleidung der Dachschräge vorgebeugt werden.
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